Von SEO zu GEO (Teil 1): So optimiert ihr eure Webseiten für das KI-Zeitalter

Auf Seite 1 bei Google ranken – das war in den letzten 25 Jahren entscheidend, wenn es um Online-Sichtbarkeit im Inbound-Marketing ging. Der rasante Aufstieg generativer KI-Bots erschüttert dieses eherne Gesetz nun fundamental. Was das für eure Website-Optimierung bedeutet, zeige ich euch in meinem Mehrteiler hier auf meinem Fachblog „Der Onliner – Marketing & Wirtschaft 4.0“.

Infografik: Von SEO zu GEO (Teil 1) – ChatGPTs Einfluss, Googles AI Mode, warum SEO nicht mehr reicht, SEO-GEO-Gegenüberstellung. Details im Blog von Mathias Sauermann.
Von SEO zu GEO (Teil 1): Warum klassische SEO im KI-Zeitalter nicht mehr reicht

Das erwartet euch in diesem ersten Teil meiner Blog-Serie „Von SEO zu GEO: So optimiert ihr eure Webseiten für das KI-Zeitalter“:

  • Von SEO zu GEO: Was seit ChatGPTs Durchbruch geschah
  • Online-Suche im KI-Zeitalter: Googles neuer AI Mode
  • GEO: Warum klassische SEO nicht mehr reicht

Auf geht’s:

Von SEO zu GEO: Was seit ChatGPTs Durchbruch geschah

Zum Jahreswechsel 2022/2023 startete ein KI-Tool namens ChatGPT seinen Siegeszug. Zunächst nur Insidern bekannt, begann der Bot ab Frühjahr 2023, das Online-Informationsverhalten der breiten Masse zu verändern: Statt sich weiterhin durch Google-Treffer klicken zu müssen, war es nun möglich, einen KI-Chatbot direkt zu fragen – und schnelle, dialogbasierte und passgenaue Antworten zu bekommen.

Warum das so reizvoll für uns ist? Dazu ein kurzer Exkurs in die Hirnforschung: Unser Gehirn muss permanent Energie aufbringen, um lebenswichtige Funktionen aufrechtzuerhalten. Entsprechend ist es bemüht, Energie zu sparen, wo es nur kann. Die klassische Google-Suche ist kognitiv anstrengend: Suchbegriffe eintippen, Suchtreffer sichten und gewichten, Treffer klicken, auf Zielseite weitersuchen, eventuell zurückklicken und wieder von vorne suchen. Fertige KI-Antworten wie die von ChatGPT dagegen bieten vollständige Sofort-Antworten, inklusive dialogischem Nachfragen. Für unser Gehirn kann das energiesparender sein als klassisches Googeln.

Deshalb fragen sich seit ChatGPTs Start immer mehr User*innen: „Warum soll ich mich durch zehn Ergebnisse bei Google klicken, wenn mir KI gleich alles erklärt?“. Google erkannte schnell, was hier vor sich ging – und dass es schnell handeln muss, um sein Standing als Nr. 1 bei der Online-Suche langfristig zu verteidigen.

Google reagierte tatsächlich flott: Im Mai 2023 startete der Suchmaschinenriese als Reaktion auf den ChatGPT-Boom die „Search Generative Experience“ (SGE) als Frühform der heutigen „Übersichten mit KI“ (AI Overviews) in der Google-Suche. Diese KI-basierten Boxen beantworten Google-Suchanfragen ausführlich, direkt an Ort und Stelle. Seit März 2025 sind die „Übersichten mit KI“ (AI Overviews) auch fest in die deutsche Google-Suche integriert.

Doch Google wusste, dass es noch einen Schritt weitergehen muss – und zündete die nächste Stufe: den AI Mode.

Online-Suche im KI-Zeitalter: Googles neuer AI Mode

Googles „Übersichten mit KI“ (AI Overviews) sind „Einbahn-KI-Zusammenfassungen“: Sie ermöglichen keinen Dialog in Form von Anschlussfragen, wie es ChatGPT oder andere KI-Bots tun. Google wird früh gewusst haben, dass das keine echte ChatGPT-Alternative darstellt, es vielleicht sogar bewusst einkalkuliert haben, um schnell etwas KI-taugliches in seiner Suche präsentieren zu können. Stufe 2 sollte der Suchmaschinenriese im Mai 2025 zünden, als er ein zweites KI-Feature in der Google-Suche präsentierte.

Mit dem AI Mode integrierte Google einen vollständigen, dialogbasierten KI-Bot direkt in der Google-Suche, zunächst nur in den USA (ein globaler Rollout ist Mitte/Ende 2025 nur eine Frage der Zeit). Die „Übersichten mit KI“ (AI Overviews) wird es weiterhin in der Google-Suche geben, aber beide KI-Formate unterscheiden sich:

Googles AI Overviews (Übersichten mit KI):

  • erscheinen als feste Antwortblöcke oberhalb der klassischen Suchergebnisse,
  • lassen keine interaktiven Folgefragen zu,
  • beruhen überwiegend auf den im Google-Index vertretenen Webseiten.

Googles AI Mode:

  • eigenständiger, auswählbarer KI-Bot innerhalb der Google-Suche,
  • ermöglicht einen interaktiven Dialog mit Folgefragen,
  • konkrete Alternative zu ChatGPT, fest verankert in der Google-Suche.

Datengrundlage des AI Mode sind mutmaßlich (Google nennt nicht alle Details) neben Inhalten der klassischen Google-Suche zusätzlich:

  • große öffentliche Datensätze (z. B. Common Crawl, ein frei zugängliches Webdaten-Archiv),
  • lizenzierte Inhalte (z. B. Nachrichtenarchive),
  • Google Books (Online-Plattform, die Millionen digitalisierter Bücher durchsuchbar macht und in Auszügen öffentlich zugänglich anbietet),
  • YouTube-Transkripte,
  • Google Knowledge Graph (Googles Mega-Datenbank strukturierter Fakten über Personen, Orte, Organisationen und Dinge).

Ob AI Overviews oder AI Mode, in beiden Fällen gilt: Klicks auf Links in der Google-Suche gehen spürbar zurück. Wer künftig noch Klicks aus der Google-Suche bekommen will, muss kalkulieren, wo in der Customer Journey (bzw. im Sales-Funnel) sich die suchende Person befindet. Die Hintergründe schildert euch mein unten verlinkter Blog-Beitrag „Googles KI-Antworten: So bekommen Websites 2025 weiterhin Besucher“ hier auf meinen Blog „Der Onliner – Marketing & Wirtschaft 4.0“.

GEO: Warum klassische SEO nicht mehr reicht

Platz 1 bei Google war in den letzten 25 Jahren das Nonplusultra. Im Zeitalter der KI-Antworten ist er das nicht mehr: Diese Pole-Position kann unterhalb der KI-Antwort erscheinen und ist damit weniger sichtbar.

Die neue Online-Marketing-Disziplin namens Generative Engine Optimization (GEO) fragt deshalb …

  • … nicht: „Wie bekomme ich Platz 1 bei Google?“,
  • sondern: „Wie bringe ich ChatGPT, Google AI Mode, Perplexity & Co. dazu, meine Inhalte zu verwenden?“.

Die SEO-GEO-Gegenüberstellung:

Ziel:

  • SEO will gute Rankings in der unbezahlten Google-Suche erreichen.
  • GEO will, dass Webseiten-Inhalte sowie Marken, Produkte/Services bzw. Unternehmen in KI-Antworten genannt werden.

Messwerte & Kennzahlen:

  • SEO: Google-Rankings, Klickraten, Besucher*innen über die unbezahlte Suche.
  • GEO: Zitationen und Nennungen in KI-Antworten.

Von SEO zu GEO: Welche Content-Strategien ihr für GEO braucht …

… schildert euch der bald erscheinende zweite Teil meiner Blog-Serie „Von SEO zu GEO: So optimiert ihr eure Website für das KI-Zeitalter“.

Bis dann!

Link-Tipps hier auf meinem Blog „Der Onliner – Marketing & Wirtschaft 4.0“:
Online-Sichtbarkeit im KI-Zeitalter: Wird Retrievability das neue SEO?

Google vs. OpenAI (aka Microsoft): Warum ich das KI-Wettrüsten feiere

Googles KI-Antworten: So bekommen Websites 2025 weiterhin Besucher

Google vs. ChatGPT: So verändert sich die Online-Suche 2025

Externe Link-Tipps:
Common Crawl – Webdaten-Archiv für Forschung und KI-Anwendungen

Google Books – Online-Plattform mit Millionen digitalisierter Bücher


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