Google Presents: Search On ’21„: So lautet der Titel eines rund 40-minütigen YouTube-Videos, in dem Google schildert, wie es seine Suche weiterentwickeln will. Spannende Informationen für alle Unternehmen, die auch morgen noch online sichtbar sein wollen.

Die Google-Startseite
(Google / Pixabay-Lizenz)

Google-Keynotes laufen meist ähnlich ab: Anfangs betont der Suchmaschinenriese, dass er selbstlos-humanistisch die Welt retten will. Man wolle den Menschen Wissen verfügbar machen, Katastrophen verhindern, Leid lindern und Fortschritt bringen.

Irgendwo inmitten dieser Big-Picture-Erlöserfantasien geht es dann auch mal um das profan-wirtschaftliche Kernprodukt: die Google-Suche. Und hier wirkt sich das, was Google jüngst zu berichten hatte, unmittelbar auf die künftige Suchmaschinenoptimierung aus. Vorhang auf.

Google & MUM: Eine KI gibt den Ton an

MUM: So heißt Googles neueste KI-Technologie, mit der es seine Suchfunktion revolutionieren will.

MUM steht für „Multitask Unified Model“ (zu Deutsch in etwa „Einheitliches Multitask-Modell“). Es basiert auf künstlicher Intelligenz (KI), ist auf 75 Sprachen trainiert und befähigt die Suchmaschine, Informationen umfassend zu verstehen. Dies geschieht multimodal, was der Duden wie folgt definiert:

„Informationsübermittlung über verschiedene Symbolsysteme wie Schrift, Bild oder Ton, die kombiniert oder als Alternativen angeboten werden.“

Wikipedia ergänzt:

„Im Hinblick auf Medien bezeichnet Multimodalität die Nutzung verschiedener Modalitäten (Medien) zum Erzeugen eines einzelnen Artefakts [= Werkes].“

Die Google-Sprecher geben ein Beispiel: Wer künftig der Suchmaschine ein Bild seiner Wanderschuhe zeigt, wird von Google darüber informiert, für welche Berge auf dem Planeten die Treter (nicht) geeignet wären. Um schließlich noch eine Trefferliste mit Blogs zu liefern, die über das passende Equipment berichten.

Welche MUM-Updates wird es in der Google-Suche geben?

Ein erstes Update wird „Things to know“ lauten und verschiedene Wege beschreiben, mittels derer User ein Such-Thema erkunden können: Das können Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Anfänger oder auch Inspirationen für erfahrene Anwender sein.

Das zweite Update nennt sich „Refine the search“ bzw. „Broaden this search“. Ersteres verfeinert die Suche, während letzteres die Suche wieder erweitert und verwandte Themen anzeigt.

Das dritte Such-Update fokussiert die Macht des Bildes: Die Google-Suche wird immer visueller werden. Es soll einen (O-Ton) „endlosen Strom visueller Ideen“ geben: Bilder, Beiträge, Videos.

Mit einem vierten Update will Google es vereinfachen, Informationen in Videos zu erkunden. Statt ein Video von vorne bis hinten sehen zu müssen, können User über Stichworte die thematisch passende Sequenz direkt ansteuern.

Was bedeuten Googles Ankündigungen aus SEO-Sicht?

Als Google 1998 startete, ging es um eine unspektakuläre Treffer-Liste bestehend aus klickbaren Text-Links. Seitdem hat der Suchmaschinenbetreiber stetig seinen Service erweitert, um Suchanfragen so umfassend und direkt wie möglich beantworten zu können.

Bis heute gilt in SEO-Kreisen die Devise, dass Text das bevorzugte Medium ist. Schlicht und ergreifend deshalb, weil Google bislang Geschriebenes am besten interpretieren konnte, deutlich besser als Bild, Video oder Audio.

Genau das verändert sich jetzt mit dem Einsatz von maschinellem Lernen: Das, was Google MUM nennt, soll künftig Text, Bild, Video und Audio gleichberechtigt und gleichzeitig analysieren können – um Suchanfragen von Usern multimodal (siehe oben) zu beantworten.

Google folgt hier einer evolutionären Regel: Unser Gehirn verarbeitet visuelle Informationen deutlich schneller als textliche. Sprache und das Lesen sind in der Menschheitsgeschichte junge Erfindungen. Das visuelle Erfassen unserer Umwelt dagegen war von Tag 1 an entscheidend für unser Überleben. Entsprechend ist unser Oberstübchen deutlich besser auf die visuelle Dimension ausgerichtet.

Was bedeutet das für eure Suchmaschinenoptimierung?

Content is king, diese Devise bleibt bestehen. Jedoch verschieben sich die Anteile innerhalb des Content-Mixes: Text bleibt wichtig – aber Bild, Video und Audio holen auf.

Mehr denn je müssen sich Unternehmen als Quasi-Medienhäuser verstehen, um online sichtbar zu sein und ihre Zielgruppe in eine Online-Conversion zu führen. Es gilt, relevante Antworten auf die Suchanfragen der Zielgruppe zu liefern – in Form von Text, Bild, Video und Audio.

The content show has just begun. 

Quelle & Link-Tipps:


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