Wer künftig in KI-Antworten von ChatGPT, Googles KI-Modus & Co. sichtbar sein will, muss Online-PR als zentralen Baustein berücksichtigen. Eine reine Suchmaschinen-Optimierung (SEO) bleibt wichtig, reicht aber nicht mehr aus, um in KI-Antworten zu erscheinen. Wie eine zielführende Online-PR-Strategie aussieht, zeige ich euch im zweiten Teil meiner Serie hier auf meinem Fachblog „Der Onliner – Marketing & Wirtschaft 4.0“.
Teil 1 von „GEO: So wichtig wird Online-PR für eure KI-Sichtbarkeit“ (Link am Beitragsende) blickte auf folgende Punkte:
- Online-Sichtbarkeit in der KI-Ära: Von SEO zu GEO
- KI-Sichtbarkeit: Die alte und neue Rolle der Online-PR
- Wie unterscheidet sich Online-PR von anderen Online-Marketing-Disziplinen?
- E-E-A-T: Warum dieses SEO-Konzept auch für GEO entscheidend ist
- GEO & Online-PR: Haben kleine Unternehmen eine Chance, in KI-Antworten zu erscheinen?
Der vorliegende zweite Teil widmet sich nun diesen Themen:
- 5 zentrale Bausteine strategischer GEO-PR
- Online-PR: 6 Plattformen und ihre Eignung für GEO
Auf geht’s:
5 zentrale Bausteine strategischer GEO-PR
1. Expert*innen-Status zeigen: Werdet (als Unternehmen oder als Personenmarke) sichtbar in Interviews, Gastbeiträgen oder Expertenstatements, damit KI-Modelle eure fachliche Kompetenz erkennen.
Hier greift ein bekanntes Google-Prinzip, das auch für GEO entscheidend ist: E-E-A-T. Experience (Erfahrung), Expertise (Fachkenntnis), Authoritativeness (Reputation/Ruf), Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit).
2. Named Entities pflegen: Benennt eure Marke, euer Unternehmen bzw. eure Produkte/Services klar und durchgängig, damit die KI sie leichter erkennt. Named Entities (sinngemäß: „namentlich genannte Einheiten“) sind Personen, Organisationen, Produkte/Marken, Orte, Datumsangaben, Ereignisse, Fachbegriffe etc.
Heißt in der Praxis: Ihr versucht sicherzustellen, dass eine bestimmte „benannte Entität“ (Name, Unternehmen, Marke, Produkt, etc.) von KI-Systemen und Suchmaschinen …
- … erkannt,
- richtig zugeordnet
- und zuverlässig mit relevanten Informationen verknüpft wird.
Je besser euch das gelingt, desto wahrscheinlicher wird es, dass KI-Modelle eure Entität bei thematisch passenden Anfragen in ihren Antworten berücksichtigen.
3. Zitierbare Aussagen liefern: KI-Systeme bevorzugen klare, prägnante Formulierungen, die sich leicht als Quelle verwerten lassen. Nutzt dafür Statistiken, Expertenzitate, FAQ-Sektionen, „Key Takeaways“ und strukturierte Aufzählungen. Solche Formate werden von KI-Modellen besonders gut erfasst und weiterverarbeitet.
4. Auf seriösen Plattformen erscheinen: Werdet sichtbar in Fachmedien, auf Branchenseiten, Verbandsseiten oder hochwertigen Fachblogs. KI-Systeme bewerten solche Quellen als besonders vertrauenswürdig.
5. Zusammenhänge herstellen: Platziert eure Marke bzw. euer Unternehmen in thematisch passenden Artikeln, Studien oder Analysen. KI-Systeme bewerten solche kontextuellen Einbettungen sehr stark. Je öfter eure Marke im passenden Themenumfeld erscheint, desto klarer kann die KI sie zuordnen und in Antworten berücksichtigen.
Blicken wir im nächsten Schritt auf die Frage, was die richtigen Orte für eure Online-PR sind:
Online-PR: 6 Plattformen und ihre Eignung für GEO
Meine 6-Punkte-Checkliste für euch:
1. Fachmedien / Branchenportale:
- Eignung für GEO: sehr hoch
- Hinweis: Hohe Vertrauenswürdigkeit, klare redaktionelle Qualität und häufig in KI-Trainingsdaten enthalten. Daher starke Wirkung auf die KI-Sichtbarkeit.
2. Hochwertige Blogs:
- Eignung für GEO: hoch
- Hinweis: Besonders wirksam bei sauberer Indexierung und klarer Named-Entity-Erkennung. So können KI-Systeme Inhalte zuverlässig zuordnen.
3. Universitätsseiten:
- Eignung für GEO: sehr hoch
- Hinweis: Akademische Quellen werden von KI-Systemen stark gewichtet. Ideal für Studien, Expertenzitate und vertrauensbildende Inhalte.
4. Presseportale mit Archiv:
- Eignung für GEO: mittel bis hoch
- Hinweis: Nur hochwertige Presseportale sind wirklich relevant.
- Wichtige Einschränkung: Auf Presseportalen veröffentlichen Unternehmen ihre Inhalte selbst. Der wirkliche GEO-Wert entsteht erst, wenn Medien diese Inhalte aufgreifen und journalistisch weiterverarbeiten.
5. LinkedIn:
- Eignung für GEO: mittel
- Hinweis: LinkedIn wirkt vor allem indirekt, als Reputations- und Experten-Signal. KI-Systeme nutzen LinkedIn-Daten, um Personen oder Unternehmen einzuordnen, werten die Plattform aber deutlich schwächer als Fachmedien oder hochwertige Blogs.
6. B2C-Social-Media-Plattformen:
- Eignung für GEO: gering
- Hinweis: Facebook, Instagram & Co. sind größtenteils nicht crawlfähig und liefern kaum vertrauenswürdige E-E-A-T-Signale. Daher haben sie nur geringe Relevanz für KI-Sichtbarkeit.
GEO: Das Revival der Online-PR …
… ist in vollem Gange. Bislang richtete sich traditionelle Online-Sichtbarkeitsoptimierung vorrangig nach der Frage: Kann ein Unternehmen auf seinen eigenen Plattformen hochwertige Inhalte bieten? Das nennt man Owned Media (engl. to own = besitzen).
In Zeiten von KI-Antworten wird dagegen Earned Media immer wichtiger (engl. to earn = verdienen): Gefragt sind Nennungen (Mentions) und Zitierungen (Citations) auf reputationsstarken externen Websites. Der entscheidende Unterschied zur traditionellen Suchmaschinen-Optimierung: Es geht nicht um Verlinkungen, sondern um Erwähnungen.
Viel substanzielle PR-Arbeit liegt vor uns. Und ich feiere diese neuen GEO-Zeiten.
Viel Erfolg bei euren Online-PR-Maßnahmen.
Link-Tipps hier auf meinem Blog „Der Onliner – Marketing & Wirtschaft 4.0“:
GEO: So wichtig wird Online-PR für eure KI-Sichtbarkeit (Teil 1)
GEO: Wie werden Marken in KI-Antworten von ChatGPT und Googles KI-Modus sichtbar?
Externe Link-Tipps:
wikipedia.org: Öffentlichkeitsarbeit