PDF steht für Portable Document Format („portables Dokumentenformat“). Adobe entwickelte es 1993, um Dateien losgelöst von Betriebssystemen oder Plattformen originalgetreu darstellen zu können. Ihr nutzt PDFs auf eurer Website und wollt damit gut bei Google ranken? So geht’s.
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(Pdf unter CC0 1.0) |
Braucht eine Website überhaupt PDFs?
Ich empfehle euch, über diese Frage nachzudenken – denn es ist eine Grundsatzentscheidung, wie ihr euren Content online anbieten wollt:
➧ Nachteile von PDFs gegenüber HTML-Seiten:
Es ist aufwendig, bestehende PDFs anzupassen oder zu ändern. Auf Content-Management-Systemen basierende HTML-Seiten dagegen habt ihr zackig editiert.
Weiterhin dauert der Download einer PDF-Datei meist länger als das Laden einer HTML-Seite. Auch sind PDFs auf Smartphones schlecht zu lesen, HTML-Dokumente dagegen erscheinen dank responsive Webdesign stets mobiloptimiert. Und: Um die Inhalte des PDFs lesen zu können, muss der User die gewohnte Website-Umgebung verlassen – ein benutzerunfreundlicher Medienbruch.
➧ Vorteile von PDFs gegenüber HTML-Seiten:
Layouterisch ermöglicht es euch ein PDF, ein abgeschlossenes Format zu erstellen, das auch ausgedruckt gut aussieht. Weiterer Pluspunkt: User können eine abgeschlossene Content-Einheit als Anhang verschicken oder archivieren.
Whitepaper, E-Books, Case Studys: Content in PDF-Form könnt ihr auch vertrieblich zur Lead-Generierung nutzen, indem ihr User erst auf die Datei zugreifen lasst, wenn sie ihre Kontaktdaten hinterlegt haben. Dabei bitte beachten: SEO und Google-Rankings sind dann hinfällig, da ihr ja gerade nicht wollt, dass das PDF für alle frei zugänglich im Web kursiert.
➧ Meine Empfehlung: Bietet euren Online-Content vorrangig auf HTML-Seiten an. Nutzt frei zugängliche PDFs auf Webseiten nur in Ausnahmefällen, optimiert sie aber stets für Google. Wie das geht, sagt euch diese Checkliste:
So optimiert ihr eure PDFs für die Google-Suche
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(Seo unter CC0 1.0) |
Prinzipiell fällt es dem Googlebot leicht, PDFs zu crawlen, zu indexieren und zu ranken. Wie bei einer HTML-Seite müsst ihr dafür sorgen, dass der Suchmaschinenriese kapiert, was euer PDF bietet.
1) PDF-Dateinamen selbsterklärend gestalten
Stellt sicher, dass bereits am Dateinamen erkennbar ist, was der Inhalt bietet. Nutzt Bindestriche und schreibt Umlaute aus:
➧ Schlecht: 16489-WTFWYS-abab.pdf
➧ Gut: seo-fuer-portable-document-format-dateien.pdf
2) Keywords in die PDF-Überschriften einbauen
Setzt das wichtigste Keyword an den Anfang der jeweiligen Headline im PDF. Doch Vorsicht: Wiederholt ihr ein Keyword zu oft, kann das Google als Keyword-Spamming einstufen und den Daumen senken.
3) PDF-Dokument offen halten
Theoretisch könnt ihr ein PDF zu Fort Knox machen: Schreibschutz, Passwort-Abfrage, Verschlüsselung und andere Späße. So kann Google natürlich nicht wirklich erfassen, um was es in eurem Dokument geht.
Deshalb: Haltet die Dokumenteneigenschaften möglichst offen. Faustregel: Den Text eures PDFs solltet ihr mit der Maus markieren und in ein anderes Dokument (z. B. Word) kopieren können.
4) PDFs in der Website-Hierarchie nicht zu weit unten platzieren
Google folgt der Logik: Je tiefer etwas in einer Website-Hierarchie vergraben liegt, desto unwichtiger ist es. Je weiter oben es sich befindet, desto bedeutsamer ist es.
➧ Weit unten (= weniger wichtig): www.website.de/dienstleistungen/kundenstimmen/2017/07/dateien/case-studys/branche-xy/beispieldokument.pdf
➧ Weiter oben (= wichtiger):
www.website.de/kundenstimmen/beispieldokument.pdf
5) Meta-Angaben im PDF ausfüllen
Zu den Meta-Angaben des PDFs gelangt ihr, wenn ihr im geöffneten Dokument auf der Tastatur „Strg + d“ drückt. Solltet ihr kein Adobe Acrobat Pro besitzen, könnt ihr diese Daten mit diesen kostenlosen Tools anpassen:
6) PDF-Dateien schlank halten
Eine Anleitung, PDFs zu komprimieren, findet ihr auf chip.de. Weiterer Tipp: Haltet die Bilddateien innerhalb des PDFs schlank.
7) Duplicate Content vermeiden
Derselbe Inhalt im HTML-Format und zusätzlich als Website-PDF? Das kann Google kritisch sehen, da es sich um doppelte Inhalte (Duplicate Content) handelt.
Goldene Regel: Veröffentlicht euren Content einmalig (unique) auf eurer Website. Lässt sich eine Dopplung nicht vermeiden, so arbeitet mit einem Canonical Tag.
Fazit: SEO für PDFs lohnt sich
Ähnlich wie für Bilder gilt: Je leichter Google versteht, was ein PDF bietet, desto wahrscheinlicher wird die Datei als Suchtreffer gut ranken. Mit den genannten Tipps nutzt ihr dieses Optimierungspotenzial.
Lasst es mich wissen: Was haltet ihr von PDF-Content auf Webseiten?
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