„LinkedIn Algorithm Insights Report 2025“: Unter diesem Titel aktualisierte der niederländische B2B-Experte Richard van der Blom seine Marketing-Tipps rund um die Business-Plattform. Einige wichtige Erkenntnisse zur Frage, wie sich der LinkedIn-Newsfeed zusammensetzt, habe ich für euch zusammengefasst – plus drei spannende Entwicklungen, die ihr als B2B-Marketer*innen im Blick haben solltet.

Für den 250 Seiten starken Report (Link am Beitragsende) berücksichtigten van der Blom und sein Team:
- knapp 2 Millionen Posts über verschiedene Branchen hinweg
- Erkenntnisse aus etlichen LinkedIn-Seminaren
Bevor wir uns in diesem ersten Teil einige Ergebnisse anschauen, zunächst ein bisschen LinkedIn-Hintergrund-Logik:
LinkedIn ist ein erwerbswirtschaftliches Unternehmen, muss also Umsatz machen. Dieser wiederum muss höher ausfallen als die Kosten, damit Gewinn entsteht. Hauptsächlich verdient LinkedIn Geld dadurch, dass es a) kostenpflichtige Recruiting- und Stellenanzeigen-Services bietet, b) Werbeplätze verkauft und c) Premium-Mitgliedschaften offeriert.
Die Botschaft „Nutze unsere kostenpflichtigen Services“ kann nur funktionieren, wenn Menschen bzw. Unternehmen die Plattform nutzen, die als Zielgruppe für andere Unternehmen interessant sind. Wäre LinkedIn eine digitale Geisterstadt, würde niemand dort Stellenangebote veröffentlichen, werben oder Premium-Mitgliedschaften abschließen wollen.
Heißt: LinkedIn muss sicherstellen, dass wir als User*innen uns a) dort regelmäßig einloggen und b) lange auf der Plattform verweilen. Das funktioniert über subjektiv empfundene Relevanz: Wenn wir nach dem Einloggen auf LinkedIn Inhalte sehen, die uns interessieren, kommen wir wieder und bleiben länger. Genau das will LinkedIn algorithmisch durch Einblenden passender Posts sicherstellen.
Schauen wir uns den LinkedIn-Algorithmus 2025 an:
LinkedIn 2025: Wir sind alle unseres News-Feeds Schmied*in
Der Report von Richard van der Blom betont: 65 % dessen, was wir im LinkedIn-Feed sehen, wird durch unser Nutzungsverhalten auf der Plattform beeinflusst. Im Detail:
Inhalte neuer Kontakte erscheinen prominenter im Feed: Inhalte von Personen, mit denen ihr euch jüngst auf LinkedIn vernetzt habt, erscheinen eine Woche lang bevorzugt in eurem Feed.
Engagement steuert Content-Sichtbarkeit: Je öfter ihr mit den Inhalten einer Person interagiert, desto regelmäßiger werdet ihr deren Inhalte in eurem LinkedIn-Feed sehen. Der LinkedIn-Algorithmus geht davon aus, dass die Posts dieser Person für euch relevant sind.
Die algorithmische Macht des Kommentierens: Wenn ihr jemandes Post kommentiert, wird es laut van der Blom um 80 Prozent wahrscheinlicher, dass ihr regelmäßig Posts dieser Person in eurem LinkedIn-Feed seht. Teilt ihr die Inhalte dieser Person (Share), steigt die Wahrscheinlichkeit um 40 Prozent. Reagiert ihr auf den Post (Gefällt mir, Applaus, Unterstütze ich, Wunderbar, Inspirierend, Lustig) um 25 Prozent.
Der Effekt eines Profilbesuchs: Ruft ihr das Profil einer Person auf, wird es um 60 Prozent wahrscheinlicher, dessen/deren nächsten Post zu sehen.
Der Einfluss von Direktnachrichten: Schreibt ihr einen Kontakt auf LinkedIn an, werdet ihr mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit dessen kommende Posts in eurem Feed sehen.
Aber was, wenn man gar nicht mit Posts interagiert? Keine Likes, keine Kommentare, keine Shares? Selbst dann misst LinkedIn euer Verhalten über die Verweildauer (Dwell time): Je länger ihr einen Post betrachtet, desto stärker geht der LinkedIn-Algorithmus davon aus, dass der Inhalt für euch relevant ist – unabhängig davon, ob ihr darauf reagiert.
LinkedIn-Algorithmus 2025: 3 spannende Trends
Richard van der Blom nennt drei Entwicklungen, die B2B-Marketer*innen beachten sollten:
1. Für Unternehmensseiten (Company Pages) wird es schwerer, unbezahlt sichtbar zu sein: Es sind Creators und damit Personenprofile, die das LinkedIn-Feed-Geschehen dominieren – erkennbar auch an der Zunahme sogenannter „vorgeschlagener Beiträge“ von Profilen, mit denen ihr nicht verbunden seid.
2. Mehr User*innen reagieren: Richard van der Blom betont, dass immer mehr Nutzer*innen auf LinkedIn aktiv werden – nicht als Content-Ersteller*innen, sondern als Reagierende. Diese Zahl stieg von rund 23 auf zirka 26 Prozent.
3. LinkedIn ist 2025 eine Mobile-First-Plattform geworden: User*innen besuchen das Netzwerk vorrangig auf dem Smartphone. Heißt: Inhalte werden schnell und punktuell gelesen. Um sichtbar zu sein und zu bleiben, muss euer LinkedIn-Content prägnant, visuell aktivierend und mobiloptimiert sein. Die Desktop-/Laptop-Ansicht dagegen bleibt entscheidend für tiefgehende Inhalte und Meinungsführerschaft (Thought Leadership).
LinkedIn-Algorithmus 2025: Weitere spannende Insights folgen …
… in Teil 2 meines LinkedIn-Specials. Ihr wollt wissen, welche Content-Formate 2025 auf LinkedIn besonders viel Reichweite bringen? Dann freut euch auf die Fortsetzung – in Kürze hier auf meinem Blog.
Bis dann!
Quelle:
Richard van der Blom auf LinkedIn
Link-Tipps aus meinem Blog:
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