Der Shootingstar unter den sozialen Netzwerken hat sich zu einem mächtigen Marketing-Tool entwickelt: Welche Hashtags funktionieren am besten? Wie sollte
eine Bildunterschrift aussehen? Welche Influencer sind für eine Kooperation geeignet? Eine aktuelle Studie bietet Antworten.
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(Insta / Pixabay-Lizenz) |
„Interaktionstrends auf Instagram – Die wichtigsten Erkenntnisse für 2020„: So lautet der Titel einer gemeinsamen Untersuchung der Marketing-Softwareanbieter Hubspot und Mention.
2 Millionen der beliebtesten Instagram-Profile. Hier kommen einige ausgewählte
Ergebnisse:
2020: Wer nutzte Instagram wie?
➤ Monatlich sind 1 Milliarde User weltweit auf Instagram aktiv: 52 % davon weiblich, 42 % männlich (macht demnach 6 % geschlechtlich Unentschiedene).
➤ 64 % der Nutzer sind 18-34 Jahre alt.
➤ 500 Millionen User nutzen die Funktion „Instagram Stories“ täglich.
Interaktion & Engagement auf Instagram
User interagieren mit Inhalten auf Instagram über
- Likes
- Kommentare
- Video-Aufrufe
- und Direktnachrichten.
Deshalb sind aus Marketing-Sicht diese vier Messwerte (und darauf aufbauend Kennzahlen als zwei oder mehr Messwerte, die miteinander verglichen werden) deutlich aussagekräftiger als reine Follower-Zahlen. Letztere enthalten stets auch
passive „Karteileichen“.
Die Interaktionsrate fragt: Wie viele der User, die einen Post gesehen haben, reagierten darauf? [Ja, man kann auch eine Wissenschaft daraus machen: Engagement-Rate berechnen: 5 verschiedene Möglichkeiten]
Warum dieser Messwert so wichtig ist? Weil er das Grundprinzip des Social Media Marketings widerspiegelt: Dialog mit der Zielgruppe auf Augenhöhe (statt Einbahnstraßen-Geplärre in Megafon-Manier, wie es das traditionelle Marketing gerne praktiziert).
Zurück zur Interaktions-/Engagement-Rate auf Instagram:
➤ 2020 erhielten Foto-Beiträge auf Instagram knapp 30 % mehr Likes als es dauerhafte Video-Beiträge taten – und rund 14 % mehr Likes als Beiträge im Carousel-Format (= mehrere Bilder innerhalb eines einzelnen Posts).
➤ Foto-Beiträge erhielten etwas mehr Kommentare als Video-Beiträge.
Hashtags auf Instagram
Hashtags (= Begriffe mit vorangestelltem Raute-Symbol #) fungieren auf Instagram als Keywords, nach denen andere Nutzer suchen. Und sie ordnen Beiträge thematisch.
Hashtags helfen,
- die Zielgruppe zu erreichen,
- neue Follower zu gewinnen,
- die Interaktionsrate zu steigern
- und ein Marken-Image aufzubauen.
Unternehmen und Communitys können sie nutzen, um ihre Insta-Follower zu motivieren, eigenen Content zur Marke beizusteuern (vergleiche #shareaecoke von Coca-Cola oder #igersnürnberg der Nürnberger Instagram-Community).
Unternehmen sollten laut der Studie nicht die meistgenutzten Hashtags einsetzen, wenn sie mehr Interaktionen auf Instagram erzielen wollen. Sinnvoller sei es, Hashtag-Nischen mit hohen Engagement-Raten zu besetzen.
Standort-Markierungen &
Bildunterschriften auf Instagram
➤ Beiträge mit Standort-Markierungen verzeichnen laut der Studie eine um 79 % höhere Interaktionsrate als Posts ohne solche Tags.
➤ Bildunterschriften können Nutzer zur Interaktion motivieren. Laut der Studie gilt: Längere Bildunterschriften (500-2000 Zeichen) erzielen höhere Interaktionsraten.
➤ Instagram selbst empfiehlt jedoch, sich auf maximal 125 Zeichen zu beschränken, da dann die gesamte Bildunterschrift im Feed erscheint (ohne extra aufgeklappt werden zu müssen).
Sollten Unternehmen in ihren Insta-Posts einzelne User markieren?
Beim „Taggen“ markieren sich Instagram-User gegenseitig in einem Post, was die
Reichweite des Posts erhöht. Nervig kann es jedoch werden, wenn dies aus werblichen Gründen undifferenziert und zu oft geschieht.
Empfehlungen der Studie:
diese relevant für den jeweiligen Beitrag sind.➤ Taggt ein Unternehmen Influencer, mit denen es noch nie kooperiert hat, handelt es sich schnell den Ruf als „Spammer“ ein.
➤ Sinnvoll kann es dagegen sein, Geschäftspartner, Kunden, Mitarbeiter und Fürsprecher der eigenen Marke zu taggen – jedoch nur, wenn es thematisch passt und diese auch damit einverstanden sind.
Was kann das Format „Instagram Stories“?
Mit „Instagram Stories“ können User vergängliche Bilder und Videos für 24 Stunden mit ihren Followern teilen, ohne dass diese Bilder und Videos dauerhaft im Profil des Benutzers auftauchen.
➤ 37 % der von den Studienmachern befragten Nutzer veröffentlichen mehrmals pro Woche Content in einem Stories-Format.
➤ 58 % der Befragten sehen sich mehrmals täglich Stories von anderen Usern (Personen, nicht Unternehmen) an.
➤ 19 % der Befragten sehen sich Stories komplett an.
➤ 26 % der Befragten teilen die Stories, die sie sich ansehen, oder hinterlassen dort Kommentare.
Bezogen auf Instagram-Stories von Business-Accounts (Unternehmen, Marken):
➤ 22 % der Befragten sehen sich mehrmals die Woche markenspezifische Stories an.
➤ 67 % der Befragten haben Links innerhalb von markenspezifischen Stories
genutzt.
➤ 36 % der Befragten haben markenspezifische Stories gelikt, kommentiert oder geteilt.
Tipps der Studie für Unternehmens-Stories auf Instagram:
➤ Keine Perfektion: Stories sollten spontan, authentisch und eher charmant-unfertig wirken.
➤ Interaktion fördern: Meinungsumfragen, Sticker, Emoji-Slider und Fragen einbauen.
➤ Produkte in Aktion und Hinter-den-Kulissen-Material zeigen.
Mit Influencern auf Instagram kooperieren
➤ 84 % der Instagram-Influencer sind weiblich.
➤ Die Influencer-Marketing-Branche wuchs auf Instagram im Jahr 2019 um 48 %.
➤ Influencer ermöglichen es Marken und Unternehmen, ihre Zielgruppen authentisch und weniger aufdringlich anzusprechen.
Laut der Studie haben weniger als 0,4 % der Instagram-Nutzer mehr als 500.000 Follower. Diese Mega-Influencer haben jedoch Nachteile: hohe Honorare, viele Fake-Follower oder eventuell Kooperationen mit der Konkurrenz des Unternehmens.
User mit 1000 bis 100.000 Followern machen fast 50 % der gesamten Instagram-Nutzerbasis aus. Darunter befinden sich auch sogenannte Micro-Influencer mit überschaubaren, aber engagierten Communitys.
Es geht noch überschaubarer: Nano-Influencer gibt es unter den Instagram-Nutzern
mit 1000-5000 Followern. Die Studie nennt fünf Gründe, warum es sich lohnen kann, mit diesen Nano-Influencern zu kooperieren:
- Ihre Posts verzeichnen die höchsten Interaktionsraten.
- Sie sind zugänglicher als berühmte Influencer.
- Sie können hochspezifische Zielgruppen erreichen.
- Die Zusammenarbeit mit ihnen ist unkomplizierter.
Instagram-Marketing: Die Basic-Checkliste für Unternehmen
➤ Vollständiges Profil auf Insta anlegen (je menschlicher und nahbarer ihr euch zeigt, desto eher werdet ihr Follower und Fans finden).
➤ Bei jedem Post auf Qualität und Relevanz achten (kein Posten um des Postens willen).
➤ Detaillierte Bildunterschriften, Standort-Tags und effektive Hashtags nutzen.
➤ Regelmäßig verschiedene Arten von Content anbieten: Foto-Beiträge, Video-Beiträge, Stories, IGTV-Videos.
Alles Insta, oder was?
Die Bilder- und Videoplattform ist mittlerweile derart populär, dass neben B2C-Unternehmen aus bildlastigen Branchen auch andere Unternehmen Marketing-Aktivitäten auf Instagram ernsthaft erwägen sollten.
Bei all dem aber bitte die richtige Reihenfolge beachten:
- Was wollt ihr auf Instagram erreichen?
- Wen wollt ihr dort erreichen?
- Wie wollt ihr euren Erfolg messen?
- Welche Inhalte wollt ihr wie oft posten?
- Wer kümmert sich um eine zuverlässige Umsetzung und welches Budget ist vorhanden?
- Und erst dann loslegen.
Viel Erfolg!
Quelle & Link-Tipps:
- hubspot.de: Interaktionstrends auf Instagram
- Instagram for Business
- Social Media Marketing: So messt ihr euren Erfolg
- Die beliebtesten Social-Media-Plattformen & Apps 2020
- Instagram-Algorithmus: 5 Tipps für mehr Sichtbarkeit & Follower
- Instagram 2023: So tickt der Algorithmus
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