Rewe Onlineshop, Amazon Fresh, Edeka24: Wie denken die Deutschen darüber, Lebensmittel online zu bestellen? Eine aktuelle Studie hat genau das untersucht. Hier kommen die spannenden Erkenntnisse.
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(Lebensmittel / Pixabay-Lizenz) |
Der Titel der Markt-Analyse: „E-Food Insights – Die große 2021 Deutschlandstudie zur Zukunft des Lebensmitteleinzelhandels“
Wer sind die Studien-Macher?
Zwei Unternehmen zeichnen für die Untersuchung verantwortlich: Die Hamburger Appinio GmbH ist ein Marktforschungs-Dienstleister, während die Berliner Spryker Systems GmbH Software-Lösungen für Online-Shops und digitale Marktplätze bietet.
E-Food-Studie: Wer wurde wozu befragt?
Die Analysten interviewten im Juni 2021 rund 2.500 Teilnehmer:innen (16-65 Jahre) aus Deutschland zu ihren Erfahrungen und Meinungen rund um das Thema „Lebensmittel online bestellen“.
Online-Supermärkte: Deutsche zurückhaltend
Ein Prozent: So hoch war laut der Studie der Online-Anteil am deutschen Lebensmittel-Einzelhandel im Jahr 2018 (Tendenz steigend).
Die europäischen E-Food-Vorreiter Frankreich und Großbritannien verbuchten in ihren Märkten einen Online-Lebensmittel-Anteil von sechs respektive sieben Prozent. In China waren es knapp vier.
E-Food-Potenzial scheint es zu geben, denn: 31 Prozent der deutschen Befragten empfinden es als unangenehm, im stationären Supermarkt einzukaufen (und euer Blogger dachte schon, er wäre allein mit seiner Abneigung…).
36 Prozent der Deutschen nutzen zumindest gelegentlich Online-Supermärkte, acht Prozent tun dies größtenteils oder ausschließlich.
Besonders viele Online-Supermarkt-Fans gibt es in deutschen Großstädten: In Orten mit mehr als 250.000 Einwohnern kaufen 43 Prozent mindestens gelegentlich online Lebensmittel ein. In Städten mit über 500.000 Einwohnern gibt es besonders viele Intensiv-User (hier bestellen 14 Prozent ihre Lebensmittel größtenteils online, fünf Prozent sogar ausschließlich).
Der durchschnittliche E-Food-Nutzer im Jahr 2021 ist männlich, mittleren Alters, online-affin und lebt in einer Großstadt.
Lebensmitteleinkauf: stationär vs. online
Die Studie fragte die Zufriedenheit zu folgenden Punkten ab:
- Auswahl an Lebensmitteln
- Verfügbarkeit der Lebensmittel
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- Service / Kundenfreundlichkeit
- Qualität der Lebensmittel
- generelles Einkaufserlebnis
40-51 Prozent der Online-Lebensmittel-Besteller:innen bewerten diese Kriterien positiv („zufrieden“ oder „sehr zufrieden“).
Bezogen auf stationäre Supermärkte sind die Befragten etwas zufriedener mit den abgefragten Kriterien: 46-60 Prozent sind „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Den größten Vorteil von stationären Angeboten sehen sie bei der Auswahl an Lebensmitteln (+9 % gegenüber Online-Supermärkten) und deren Verfügbarkeit (+7 % gegenüber Online-Supermärkten).
Warum nutzen Menschen Online-Supermärkte und was kaufen sie dort?
Die meistgenannten Gründe für eine Online-Bestellung:
- „Keine Zeit zum Einkaufen“ (46 %)
- „Ich bestelle online, wenn ich zu faul bin, das Haus zu verlassen“ (31 %)
Alles, was länger haltbar, aber lästig einzukaufen ist, funktioniert besonders gut online. Frischware wie Obst, Gemüse, Milchprodukte, Fleisch und Fisch werden vergleichsweise seltener online eingekauft, ebenso Tiefkühl-Ware.
Welche Online-Supermärkte sind am bekanntesten?
Bei der ungestützten Nachfrage („Welche Online-Supermärkte kennen Sie?“) nannten die Teilnehmer:innen vor allem den Rewe Onlineshop, Amazon Fresh und HelloFresh.
Bei der gestützten Nachfrage („Kennen Sie das Angebot XY?“) lag ebenfalls Rewe vorn (75 %), gefolgt von HelloFresh (66 %), Amazon Fresh (44 %) und (dem mittlerweile nicht mehr existenten Online-Lieferservice von) Real (40 %).
Die bekanntesten E-Food-Newcomer: Picnic (10 %), Gorillas (9 %), Flink (5 %).
Was bremst den Erfolg von Online-Supermärkten?
35 Prozent der Befragten kritisierten die hohen Mindestbestellwerte von Online-Supermärkten. Laut der Studie seien zehn Euro die Schmerzgrenze. Weiterhin wird eine Liefergebühr von maximal zwei Euro als akzeptabel empfunden.
23 % beklagten, dass ihre Lebensmittel-Lieferung unvollständig gewesen sei.
Wird der Online-Lebensmitteleinkauf künftig boomen?
Knapp 70 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie in zwei Jahren mindestens teilweise ihre Lebensmittel online bestellen werden. 21 Prozent prognostizieren, dass sie dies größtenteils oder ausschließlich tun werden.
In Städten mit mehr als 250.000 Einwohnern gehen 75 Prozent der Befragten davon aus, künftig mindestens gelegentlich Lebensmittel online zu bestellen. 28 Prozent erwarten, dies dann größtenteils oder ausschließlich zu tun.
Und selbst?
Soweit die spannenden Insights der E-Food-Studie. Was haltet ihr davon, Lebensmittel online zu bestellen? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.
Quelle & Link-Tipps:
- gobeyond.spryker.com: E-Food Deutschland Studie
- Retail Report 2018: Im Laden kaufen oder online bestellen?
- Sharing Economy: Geteiltes Leid oder multipliziertes Glück?
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