„The 2025 AI Visibility Index Study“ heißt eine Untersuchung des Marketing-Tool-Anbieters Semrush. Sie liefert konkrete Tipps für eine erfolgreiche Generative Engine Optimization (GEO), also das Sichtbarwerden in KI-Antworten von ChatGPT und Googles KI-Modus. Ich habe einige Insights für euch zusammengefasst, hier auf meinem Fachblog „Der Onliner – Marketing & Wirtschaft 4.0“.

2025/2026 verändert sich das Segment der Online-Suche grundlegend: Vor dem Durchbruch der generativen KI war der organische Traffic (also Besucher*innen über die unbezahlte Google-Suche) die entscheidende Größe. Heute lautet die zentrale Frage: Wie werden Marken in den KI-Antworten von ChatGPT oder Googles KI-Modus sichtbar?
Der Tool-Anbieter Semrush hat für seine Studie 2.500 Prompts mit typischen Suchanfragen ausgewertet und die ausgespielten KI-Antworten untersucht. In meinem Beitrag erwarten euch diese Punkte:
- Sichtbarkeit in KI-Antworten: 3 zentrale Erkenntnisse der GEO-Studie
- GEO: 5 Punkte, die Unternehmen jetzt umsetzen sollten
- Eine neue Disziplin: Warum GEO das SEO-Zeitalter ablöst
Auf geht’s:
Sichtbarkeit in KI-Antworten: 3 zentrale Erkenntnisse der GEO-Studie
1. Gute Rankings in der klassischen Google-Suche garantieren keine Top-Positionen in ChatGPT- oder Google-KI-Antworten.
2. Wenn KI-Modelle Marken bewerten, achten sie stark auf Inhalte in Online-Foren, Online-Bewertungen und Social-Media-Posts. Diese Quellen werden zunehmend bedeutender, oft stärker als klassische SEO-Signale.
3. Bei KI-Antworten in Googles KI-Modus muss unterschieden werden zwischen Erwähnungen (Mentions) und Quellen-Zitationen (Sources): Marken, deren Websites in KI-Antworten verlinkt werden (Sources), tauchen nicht zwingend im sichtbaren Antworttext auf (Mentions).
Beispiel:
- Erwähnung (Mention) in einer KI-Antwort: “Adobe Firefly ist ein führendes KI-Tool für Content-Erstellung.”
- Quellen-Zitation (Source): klickbarer Quellenlink in der Antwort (z. B. adobe.com/de/products/firefly)
GEO-Checkliste: 5 Punkte, die Unternehmen jetzt umsetzen sollten
1. Sorgt dafür, dass eure Marke im Web glaubwürdig genannt wird: Identifiziert die wichtigsten Online-Foren/-Communitys, in denen sich eure Zielgruppe und Kund*innen aufhalten. Lasst eure Mitarbeiter*innen glaubwürdig und unterstützend (nicht verkaufend!) in diesen Foren und Communitys aktiv werden. Wichtig: Es geht hier nicht um klassisches Linkbuilding, sondern um glaubwürdige Nennungen, die Vertrauenssignale für KI-Modelle erzeugen.
2. Prüft, welche Quellen von ChatGPT und Googles KI-Modus genutzt werden, wenn sie über eure Branche informieren. Identifiziert die wichtigsten Branchenmedien und fokussiert diese mit eurer PR-Arbeit, um dort erwähnt zu werden.
3. Überlegt, ob ihr eigene Studien veröffentlichen könnt. Eigene Studien erhöhen die Chance, als Quelle in KI-Antworten zitiert zu werden. Vor allem, wenn Fachmedien sie aufgreifen.
4. Fokussiert weiterhin die traditionelle Suchmaschinen-Optimierung (SEO): Wer in Googles KI-Modus erscheinen will, muss in Google auffindbar sein. ChatGPT nutzte bis Mitte 2025 Bing als Hauptdatenquelle, setzt inzwischen jedoch zunehmend auf eigene Webcrawler und Datenindizes.
Nutzt außerdem strukturierte Daten, zum Beispiel für Produktinformationen, Bewertungen, Unternehmensinformationen oder FAQ-Bereiche. Strukturierte Daten sind Zusatzinfos im Website-Code, die Suchmaschinen und KI-Systemen helfen zu verstehen, was auf eurer Seite steht, z. B. „Das hier ist ein Produkt mit Preis und Bewertung“ oder „Das ist der/die Autor*in dieses Artikels“.
5. Stellt sicher, dass ihr nicht versehentlich KI-Bots von eurer Website aussperrt: Prüft dazu eure robots.txt. Letzteres ist eine kleine Textdatei im Hintergrund eurer Website, die Suchmaschinen und KI-Bots sagt, was sie durchsuchen dürfen und was nicht.
Eine neue Disziplin: Warum GEO das SEO-Zeitalter ablöst
Soweit einige zentrale Insights der Semrush-Studie. GEO professionalisiert sich rasant und bringt viele offene Fragen mit sich: Was sind die stärksten Hebel für Sichtbarkeit in KI-Antworten? Welche Strategie funktioniert bei welchem KI-Tool? Und wie lässt sich GEO-Optimierung steuern, wenn User*innen so unterschiedlich prompten?
Das Bild wird sich fügen und von Unternehmen fordern, ihr Online-Marketing neu auszurichten. Mit traditioneller Suchmaschinen-Optimierung alleine ist es nicht mehr getan. Dafür wird mit der Online-PR eine Disziplin wieder bedeutsamer, die viele Unternehmen längst abgeschrieben hatten.
Es bleibt spannend. Und ich feiere diese neuen GEO-Zeiten.
Quellen:
semrush.com: AI Visibility Index study
Link-Tipps hier auf meinem Blog „Der Onliner – Marketing & Wirtschaft 4.0“:
Von SEO zu GEO (Teil 1): So optimiert ihr eure Webseiten für das KI-Zeitalter
Googles KI-Antworten: So bekommen Websites 2025 weiterhin Besucher (Teil 1)
Online-Sichtbarkeit im KI-Zeitalter: Wird Retrievability das neue SEO?
