Klassische Werbeformate (Outbound Marketing) erreichen die Zielgruppe nur lückenhaft auf ihrer Reise. Inbound-Aktivitäten wie Content Marketing dagegen begegnen ihr durchgängig an allen Reise-Stationen. Die Vorteile auf einen Blick.
![]() |
(Direction unter CC0 1.0) |
Marketing: Was ist Outbound, was ist Inbound?
Outbound bedeutet „abgehend“ oder „ausstrahlend“. Es beschreibt aggressive Marketing-Methoden. Das Outbound-Prinzip lautet „Unternehmen will Kunden finden“:
- Werbe-Banner
- Werbe-Spots (z. B. auf YouTube oder im TV)
- Kaltakquise
- Briefkasten-Werbung
Kurzum jede Form von Unterbrecher-Werbung, der es egal ist, ob der Adressat gerade dafür empfänglich ist oder nicht. Ungefragt brüllt man ins weite Rund, hoffend, dass es die Zielgruppe hört.
Anders der Inbound-Ansatz: Inbound bedeutet „hereinkommend“. Es beschreibt Marketing-Methoden, die darauf abzielen, von der Zielgruppe gefunden zu werden. Das Inbound-Prinzip lautet „Kunde ist auf der Suche und findet Unternehmen“:
➧ informative Website-Inhalte (die User via Google & Social Media finden)
Die Customer Journey entlang der 5 As
➧ A1: Aware („Kennen“)
> User haben einen Bedarf und googeln.
> User erfahren durch andere User von einem Produkt/Service.
> User sehen Werbung für das Produkt bzw. den Service.
➧ A2: Appeal („Mögen“)
> User empfinden das Produkt bzw. den Service als attraktiv.
➧ A3: Ask („Überzeugt werden“)
> User fragen andere User zu dem Produkt/Service.
> User suchen online nach Informationen und Bewertungen.
➧ A4: Act („Kaufen“)
> User kaufen.
> User nutzen das Produkt bzw. den Service erstmals.
> User reklamieren eventuell.
➧ A5: Advocate („Empfehlen“)
> User nutzen das Produkt bzw. den Service weiterhin.
Customer Journey: die Outbound-Nachteile…
Unterbrecher-Werbung wie Banner, Spots oder Kaltakquise erfassen die Customer Journey nur mangelhaft. Sie wirken (wenn überhaupt) bestenfalls an der Station A1 (Aware: „Lerne mich kennen!“) und/oder an der Station A4 (Act: „Kauf mich!“).
Outbound Marketing ist inhaltlich kurzatmig: Deshalb ist es nicht geeignet, fundierte Attraktivität (A2: „Appeal“) aufzubauen, die Zielgruppe nachhaltig zu überzeugen (A3: „Ask“) oder diese zu Fürsprechern zu machen (A5: „Advocate“).
…und die Inbound-Vorteile
Passgenauer Content, der informiert und User-Fragen beantwortet, wirkt dagegen an allen Stationen der Customer Journey.
Inbound Marketing…
➧ … ermöglicht es der suchenden Zielgruppe, das Produkt bzw. den Service kennenzulernen (A1),
Fazit: Braucht es Outbound-Marketing online noch?
In der Hybrid-Version „Native Advertising“ können auch Anzeigen (z. B. als Sponsored Posts oder AdWords) sinnvoll und zielführend sein.
Klassische Hau-drauf- und Brüll-Methoden wie Banner-Werbung, Interstitials oder aufgezwungene Video-Spots dagegen halte ich für userfeindlich, kontraprodukiv und ineffizient.
Lasst es mich wissen: Hat klassische Outbound-Online-Werbung in euren Augen eine Zukunft?
Schreibe einen Kommentar